Inhalt
Nicht nur topografisch geht es mit den Skiliften in die Höhe, auch die Ticketpreise weisen steil nach oben. Die Tageskarte kostet bis zu 50 Euro.
Nach dem durchwachsenen Sommer freut man sich umso mehr auf einen schneereichen Winter, um seine Brettln endlich wieder ausführen zu können. Einige Skigebiete haben es bereits getan, und spätestens zu Beginn der Weihnachtsferien werden fast alle ihren Betrieb aufnehmen.
Ein Jahr ist um, und die Preise sind wieder etwas angehoben worden. Die teuersten Skigebiete schrammen gerade noch an der 50-Euro-Marke für eine Tageskarte (für einen Erwachsenen) vorbei. 49,50 Euro verlangen die Liftbetreiber vom Arlberg, von Sölden und Ischgl heuer für das Vergnügen. Keine Kleinigkeit für Familien mit durchschnittlichem Haushaltseinkommen.
Teuerung über Inflationsrate
Seit Jahren steigen die Kosten fürs Skifahren deutlich schneller als die Inflationsrate. Im Jahresabstand wurden die Tageskarten-Preise für Erwachsene im Schnitt um 2,6 Prozent angehoben, für 6-Tage-Skipässe gar um 3,7 Prozent. Der Verbraucherpreisindex ist im Vergleich dazu nur um 1,6 Prozent gestiegen (September 2013 bis September 2014). Dass das kein einmaliger Ausreißer ist – etwa, weil in den vergangenen Monaten besonders hohe Investitionen getätigt wurden – mag ein Zehnjahresvergleich belegen.
Liftkarten-Preise doppelt so schnell gestiegen
Nach unseren Aufzeichnungen sind die Liftpreise seit der Saison 2004/2005 um 37,7 Prozent hinaufgeschnellt, während der Verbraucherpreisindex in diesem Zeitraum um lediglich 23 Prozent gestiegen ist. Die 6-Tage-Karten wurden gar um über 40 Prozent verteuert. Viele Menschen mit schmaler Brieftasche kommen da einfach nicht mehr mit.
Andere wollen nicht einsehen, warum die Preise für die Liftbenützung permanent doppelt so schnell angehoben werden wie der allgemeine Verbraucherpreisindex – hohe Investitionen müssen auch in anderen Branchen getätigt werden, das könne auf Dauer nicht als Rechtfertigung für eine Sonderstellung der Seilbahnbetreiber angeführt werden.
Nationalsport gefährdet?
Auch Brancheninsider halten das für problematisch und sehen darin einen gewichtigen Grund dafür, dass viele Kinder gar nicht mehr mit dem Skifahren beginnen – sie sind dann auch später als Erwachsene nur schwer für den (Pisten-)Skisport zu gewinnen. Zum Teil weichen Skifahrer in den Tourenskilauf aus: Sie wollen sich anfangs nur die Kosten für das Ticket sparen und finden letztlich Gefallen am "anderen" Skifahren. Viele fürchten, dass der einstige Nationalsport Nummer eins durch überhöhte Preise ins Abseits geraten könnte.
Kommentare